Photovoltaik auf Flachdach

Solarmodule sind besonders effizient und widerstandsfähig konzipiert, damit sie bruchsicher und unempfindlich gegenüber allen Witterungsverhältnissen sind – bei jeder Dachart. In Deutschland gibt es viele Gebäude mit Flachdächern, die gut für Photovoltaik geeignet sind. Werden ein paar Voraussetzungen beachtet, steht einer Installation auf dem Flachdach nichts entgegen.

Ideale Bedingungen für Photovoltaikanlagen

Dächer mit einem Winkel von 30 Grad und Südausrichtung bieten laut Expertinnen optimale Bedingungen, um mit einer Photovoltaikanlage eigenen Ökostrom zu produzieren – solange die Sonne scheint. Besitzerinnen von Häusern mit Flachdach könnten also den Eindruck gewinnen, dass ihre Immobilie nicht für solche Solarmodule geeignet ist. Doch das Gegenteil ist der Fall: Photovoltaik ist auf einem Flachdach flexibler und einfach(er) in der Montage und Wartung als bei Dächern mit Schräge.

Für PV-Anlagen auf dem Flachdach werden meist ein geringerer Neigungswinkel und eine Ost-West Ausrichtung gewählt. Somit können mehr Sonnenstunden für die Energiegewinnung genutzt werden. Dies hat auch im Winter einen positiven Effekt auf den Stromertrag.

solar panels on a rooftop

Hintergrundwissen: Der perfekte Winkel für Photovoltaikanlagen

Wie bereits erwähnt empfehlen Expert*innen einen Winkel von 30 Grad, um mit Photovoltaik die optimale Sonnenausbeute zu erzielen. Doch wie kommt dieser Wert zustande?

Rechnerisch ist der Energieertrag am größten, wenn das Licht im rechten Winkel auf die Module trifft. Im Laufe des Jahres verändert sich jedoch der Sonnenstand: In Europa steht die Sonne zur Mittagszeit im Sommer etwa 60 bis 65 Grad über dem Horizont, im Winter lediglich 13 bis 18 Grad. Um einen rechten Winkel zu erzeugen, müssten die Module also im Sommer eher leicht aufgerichtet sein (ca. 25 bis 30 Grad), im Winter jedoch eher steil, um mindestens 60 Grad. Da zumindest in Deutschland die Wahrscheinlichkeit zahlreicher Sonnenstunden im Sommer aber deutlich höher ist, orientieren sich Expert*innen bei ihren Empfehlungen eher an dem Winkel für Sommertage.

Wie ertragreich eine Photovoltaikanlage letztlich tatsächlich ist, hängt natürlich auch von der Anzahl der Module, den optimalen Abständen zwischen den verschiedenen Platten und nicht zuletzt auch von den Sonnenstunden ab. Im Durchschnitt wird damit gerechnet, dass ein Modul 400 kWh Ökostrom im Jahr produziert.

Vorteile von Photovoltaik auf dem Flachdach

Photovoltaikanlagen bestehen aus mehreren Modulen, die einzeln auf dem Dach montiert werden. Da Flachdächer keine Neigung vorgeben, sondern die Module mit Hilfe spezieller Stützvorrichtungen (Aufständerung) montiert werden, können Sie bei Photovoltaik auf dem Flachdach den Winkel der Anlage selbst bestimmen und optimieren. Relativ gesehen kann ein Solarmodul auf dem Flachdach eventuell sogar mehr Strom produzieren als ein vergleichbar großes Solarmodul auf einem Spitzdach, das nicht perfekt ausgerichtet ist. Zudem können durch die Aufständerung die Solarmodule besser hinterlüftet werden, was Wärmeabfuhr und Kühlung verbessert, und somit die Leistungsfähigkeit erhöht.

Auf den ersten Blick ist die Montage einer PV-Anlage auf dem Flachdach einfacher als auf einem Schrägdach: Auf ein Baugerüst kann ebenso verzichtet werden wie auf umfangreiche Vorbereitungen des Dachs, beispielsweise die Entfernung von Dachpfannen. Auch spätere Reparaturen sowie Reinigung und Wartung gestalten sich deutlich einfacher, da die Anlage auf dem Flachdach gut zu erreichen ist.